„Wenn man zu einem Menschen im fortgeschrittenen Stadium der Demenz durchdringen kann, ist das einfach wunderbar“

Joyce Foesenek kümmert sich als persönliche Pflegeassistentin im Pflegezentrum Thebe Lucia um Bewohner mit Demenz. Tover arbeitet eng mit Thebe Lucia als Co-Design-Standort zusammen. Dies bedeutet, dass wir mit den Mitarbeitern und Bewohnern zusammenarbeiten, um unsere Spiele für die Tovertafel zu entwickeln. Aber wie sieht ein Tag im Leben einer Pflegekraft wirklich aus? Wir sind Joyce gefolgt, um mehr über ihre Rolle zu erfahren.

„Vielen Dank, dass ihr euch so gut gekümmert habt“, sagt eine Frau, die ihrem Mann heute beim Umzug in ein anderes Pflegeheim hilft. „Ich hoffe, dass sie dort auch so gute Schwestern haben.“ Joyce Foesenek, persönliche Pflegeassistentin, lächelt dem Paar freundlich zu und winkt ihnen zum Abschied. Heute begleiten wir sie bei einem typischen Arbeitstag. 

„Es ist nicht immer einfach, wenn jemand umzieht oder verstirbt“, sagt Joyce, nachdem die Frau und ihr Mann gegangen sind. „Man entwickelt eine enge Beziehung zu den Bewohnern. Selbst zu denen mit Demenz.“ Auf die Frage, ob wir Joyce einen Nachmittag lang begleiten könnten, antwortet sie: „Ich arbeite aber nicht allein, wissen Sie! Ich arbeite mit einem ganzen Team zusammen.“

„Der Pflegeberuf ist einer der am schlechtesten bezahlten Berufe“, sagt sie. „Es ist kein Wunder, dass sich immer weniger Menschen bewerben. Dabei brauchen wir dringend festangestellte Kolleginnen und Kollegen, um weiterhin gute Pflege leisten zu können. Das würde sowohl den Mitarbeitern als auch den Bewohnern Sicherheit geben.“ 

Plötzlich kommt eine Bewohnerin mit einer Beschwerde auf Joyce zugelaufen: „Ich sitze hier gegen meinen Willen. Wann kann ich nach Hause?“ Ihr stehen die Tränen in den Augen. Es ist ein herzzerreißender Moment, aber Joyce bleibt ruhig, freundlich und bestimmt. Geduldig erklärt sie der Frau, dass sie leider nichts daran ändern kann. „Ich kann sie sehr gut verstehen“, erklärt Joyce später. „Ich versuche immer, jemandem den Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu machen. Das ist alles, was wir tun können.“ 

Pflegetechnologie, um die Bewohner besser kennenzulernen

Die Sonne scheint, und Joyce erklärt, wie sie an ruhigen Tagen ab und zu mit einem Bewohner nach draußen geht: „Dafür machen wir es: gemeinsam in der Sonne sitzen und ein bisschen Smalltalk halten. Auch wenn viele Bewohner an fortgeschrittener Demenz leiden, lernt man in solchen Momenten ihr wahres Ich kennen.“

Auch Pflegetechnologien können dabei helfen. Im Wohn- und Pflegezentrum Thebe Lucia werden verschiedene Technologien eingesetzt, die es den Pflegekräften erleichtern, ihre Bewohner besser kennenzulernen. Technologie kann Raum für den emotionalen Ausdruck der Bewohner bieten. Joyce zeigt uns stolz zwei multisensorische Zimmer, die bis zum Rand mit „warmer Technologie“ gefüllt sind: ein Wasserbett, eine Badewanne mit einem Lifter, um Bewohnern mit Mobilitätsproblemen das Ein- und Aussteigen zu erleichtern, Sprudelröhren und eine Musikanlage. Sie alle sollen den Bewohnern eine warme, angenehme Umgebung bieten.

"Damit kann man die Bewohner animieren aber auch beruhigen, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen".

Joyce Foesenek, persönliche Pflegeassistentin im Pflegezentrum Thebe Lucia

Zurück auf der psychogeriatrischen Station versammeln sich einige Mitarbeiter um die Tovertafel, die in einem der Wohnräume hängt. „Damit kann man die Bewohner animieren“, erklärt eine Mitarbeiterin einer anderen, „aber auch beruhigen, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen.“ Eine Praktikantin macht sich eifrig Notizen, während ein älterer, dementer Mann überrascht nach einer Seerose greift, die sich über den Tisch bewegt, während er das Spiel „Fische“ auf der Tovertafel spielt. „Das hat schon was“, sagt er und zwinkert einer der Pflegerinnen zu.

Fürsorge liegt in unserer DNA

In der Zwischenzeit fragt Joyce eine Kollegin, wie es ihrem Mann geht. „Ja, wir haben als Kollegen viel miteinander zu tun“, stimmt sie zu. „Wir arbeiten so eng zusammen. Wir reden viel miteinander, auch wenn wir einen schwierigen Tag bei der Arbeit hatten. Aber zum Glück sind die meisten Tage sehr schön.“

Joyce und ihre Kollegen strahlen regelrecht aus, dass Fürsorge ein Teil ihrer DNA ist. Wie selbstverständlich nehmen sie sich einen Moment Zeit, um einem Bewohner liebevoll die Hand auf die Schulter zu legen oder mit einem anderen zu scherzen. Man hat den Eindruck, dass sie immer darauf bedacht sind, echte Beziehungen aufzubauen, die die Heimbewohner ernst nehmen, ohne dabei ihre Verantwortung als Pflegekraft aus den Augen zu verlieren. 

„Manchmal muss man sich deutlich ausdrücken“, sagt Joyce. „Deutlich, aber freundlich.“ Scheinbar mühelos teilt Joyce ihre Aufmerksamkeit zwischen den verschiedenen Bewohnern, Kollegen, Besuchern und den Verwaltungsaufgaben, die auf sie warten.

Warum Joyce im Pflegebereich arbeitet, ist für sie sonnenklar. „Durch meine Erziehung habe ich viel Respekt vor älteren Menschen. Deshalb macht es mir Spaß, ihnen den Tag ein wenig zu verschönern. Der Kontakt mit den Bewohnern ist etwas ganz Besonderes. Wenn man zu jemandem in einem fortgeschrittenen Stadium der Demenz durchdringen kann, ist das einfach wunderbar. Oder wenn man von jemandem ein Augenzwinkern bekommt, wie gerade eben beim Spielen mit der Tovertafel. Das ist doch toll, oder?“